Sprache und Kunst

Lecture und Diskussion im Café Philo Solothurn
Sonntag, 29. April, 10-12
Cafébar Barock, Landhausquai 5

Im Zusammenhang mit dem einleitenden Referat über Sprache und Kunst wird auch eine Arbeit des Kollektivs DARTS vor Ort angeschaut. Die dreiteilige Wandarbeit Zugaben für S. ist 2016 entstanden.

„Die Arbeit des Kollektivs ist eine Hommage an die Stadt, obwohl oder gerade weil sie ihre Versehrungen und damit ihre Verwundbarkeit thematisiert. Drei „Fremdkörper“, an gegenüberliegenden Fassaden einer engen Gasse installiert, verweisen in je eigener Manier auf das, wofür man Solothurn liebt: das Alte, das Erhaltene, das Schmuck-Kleinstädtische. Das, womit Touristen angezogen und Geld verdient werden kann. Aber eben – diese Objekte sind nicht mehr echter Teil der Substanz, es sind „Zugaben“, aufgepappt und isoliert. Sie leben nicht mehr, gehören sichtbar nicht mehr dazu. So wie die Zugabe auch nicht wirklich zum Konzert gehört.“ (Randy Torman während der Vernissage)

Das Kollektiv hat 2017 vor allem sogenannte Entkunstungs-Aktionen durchgeführt. Die erste in Emmenbrücke bei Luzern, wo eine Gruppe von 6 Arbeiten „entkunstet“ wurde. Im Sommer betraf es dann auch diese Arbeit Solothurn. Es ging dem Kollektiv darum, in einer Art Ritual die Werkbeschriftungen zu vernichten. Dazu Esa Bebel in einem Interview auf art-radio:
„Es ist eine Art Wiedergutmachung. Wir entlasten und wir beschenken damit den Stadtraum. Wenn ein Werk so ein Schild neben sich hat, dann ist es, als würde es sich irgendwie ausbeulen, in den Raum reinbeulen, und ganz fett werden. Nach unserem Ritual wirkt die Arbeit sofort zarter, leichter. Weil sich die Kunst eben in die Wand zurückgezogen hat.“

programm Solothurn

16. April 2018 von Grimm
Kategorien: DARTS (disappearing artists), Gespräche, Performances, Solos | Schreibe einen Kommentar

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