Übungen in Anmut


22. April 17, Performacefest Legs, Turbine Giswil:

In ihrer Funktion als Kuratorin spricht Claudia Grimm über ihr aktuelles persönliches Übe-Programm: mit Anmut leben, mit Anmut ausstellen. Sie demonstriert das u.a. mit dem neuen mobilen Kunstraum, weil sie meint, damit die Werke des Kollektivs DARTS (disappearing artists) mit Anmut ausstellen zu können. Auch wenn DARTS davon abraten (Mail vom Vorabend):
Das kann gar nicht funktionieren. Mach dich doch nicht unglücklich, Curatissima. Wir haben gestern noch lange über dein Projekt geredet, und alle fanden es irgendwie schlimm, ganz im Ernst, hoffnungslos.
Das mit der Anmut ist uns so fremd. Zeig doch einfach unsere Arbeiten, das kannst du gut und das ist auch mutig. Warum muss es denn anmutig sein? Du weisst es doch am besten: Ausstellen, also dieses Gesehen-Werden-Wollen, das verträgt sich doch mit Anmut nicht. Dem fehlt das Beiläufige, nicht nur bei dir, immer. Das ist sozusagen strukturell. Denk mal dran, wie oft du gebangt hast, ob überhaupt jemand kommt, der die Sachen sehen will. Und dann stehst du im Kunstraum wie ein Stock, weil ja niemand sehen soll, wie heftig du dir das Publikum wünschst. Das ist eben der Punkt. Genau das. Stress dich doch nicht zusätzlich noch mit Anmut.
Wir lieben dich, Curatissima, ist das nicht schon viel?
DD

08. April 2018 von Grimm
Kategorien: DARTS (disappearing artists), Performances, Solos, work in progress | Schreibe einen Kommentar

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